Auf einer guten Welle

Am Sonntag Nachmittag einen kurzen Ausflug an den Silvesterlauf. Ja, der findet tatsächlich jetzt schon statt. Umso schwieriger Yannis zu erklären das wir nach dem Anlass nicht essen gehen, mit Freunden feiern und uns das Feuerwerk anschauen. “Warum feiern wir nicht Silvester wenn wir doch an den Silvesterlauf gehen?“. Ja warum eigentlich?
Wir sind unterwegs, draussen nieselt es leicht, der Himmel ist grau. Wo bleibt der Schnee? Wir, dass sind Yannis, Luca und ich (Tom ist derweil an der ersten Ausstellung mit seinen Bildern). Ueberall motivierte, sportbegeistere Leute in ihren Trainingsoutfits. Die einen mit kurzen Hosen und T-Shirt. Angesichts dieses Anblicks friert mich grad noch etwas mehr. Wir sind nur als Zuschauer gekommen. Den anstrengenden Teil machen unsere Freunde. Wir feuern sie lautstark an, das ist fast so wichtig wie selber mitlaufen. Später, auf dem Nachhauseweg machen wir einen Zwischenstopp am Bahnhof. Draussen ist es inzwischen so kalt, dass wir uns dringend aufwärmen müssen. Ich sitze mit Yannis an der Bar und wir trinken eine warme Schokolade. Luca schläft schon wieder. 

Ich mag das. Mit Yannis etwas trinken gehen. Man kann sich so wunderbar mit ihm unterhalten und philosophieren. Kinderphilosophie. Herrlich! „Warum ist Papi froh, wenn er seine Bilder verkauft? Dann hat er ja keine mehr zu Hause?“ Mir geht’s gut. Ich habe mich gefreut, soeben liebe Freunde zu treffen, Tom hat mich angerufen und mir gesagt, dass es an der Ausstellung  gut läuft und einige Freunde ihn dort besucht haben. Freunde. Es wird mir wieder bewusst wie wichtig das ist. Wichtig auch in nicht so schönen Zeiten. Wir hatten ein eher schwieriges Jahr mit einigen Tiefs, Begegnungen mit Krankheit und Tod.
Tom ruft mich nochmals an um mir zu sagen, dass er an der Kunstausstellung unter achzig Künstlern den Publikumspreis gewonnen hat. Völlig unerwartet für ihn. Naja, für mich nicht unbedingt. Seine Bilder sind wirklich gut!

tom k.

Er freut sich riesig und ich bin glücklich. Wir sind zurzeit wieder auf einem Hoch! Und das hält jetzt ein Weilchen an, sage ich euch. Yannis hat an unserem neuen Zuhause schon viele Freunde gefunden, Luca entwickelt sich prima und ich freue mich über meinen Blog (mit dem ich übrigens noch so einiges vor habe... lasst euch überraschen). Alles läuft rund und gut.

Unter Surfern zum Beispiel fragt man nicht "Wie geht's?", sondern: "Wie waren die Wellen?".

Kelly Slater ripping Rincon (youtube.com)

Unsere sind im Moment richtig gut.