Sonntag, 4. Dezember 2011

Schnell und ungeduldig

Ich war schon immer schnell. Früher im Laufen, Rennen. Auch sonst musste immer alles schnell gehen. Ich lebe wohl eher auf der ungeduldigen Seite des Lebens. Als Kind bin ich immer in den Kindergarten gerannt. Yannis macht es genauso. Obwohl das meistens daran liegt, dass er am Morgen erst auf die letzte Minute fertig wird. Es wird aber immer besser. Auch was meine Ungeduld angeht. Das etwas gemächlichere Tempo von Luca tut mir gut. Obwohl, zurzeit stimmt gemächlich nicht. Vor allem auf dem Spielplatz beim Rutschen hat er ziemlich an Geschwindigkeit zugelegt. Erst wenn‘s richtig schnell geht findet er’s lustig. Meine zwei flinken Jungs auf einem Bild zu erwischen, wird zunehmend schwieriger. 






 Meistens macht etwas Tempo im Leben ja auch Spass. Da habe ich etwas entdeckt, was zu uns passt. 


So ein Post-it Zettel (gelbe Papierchen, gegen die eigene Vergesslichkeit), hätte mir auch bei der folgenden Geschichte geholfen. 

Wie jedes Jahr im November besuchen Tom und ich dieselbe Designmesse. Wir organisieren einen Babysitter für unsere Kinder und freuen uns schon lange im Voraus auf einen Abend oder Nachmittag zu zweit. Wunderbar. Wir sind jeweils gespannt darauf, was die Designwelt Neues zu bieten hat. Es ist nicht immer so viel Neues dabei. Das ist völlig egal. An der Ausstellung durch die zahlreichen Gänge schlendern, stundenlang nach passenden Adventsgeschenken für unsere Freunde Ausschau halten. Eine ruhige Pause an der Bar auf ein Glas Prosecco. (Ja, es geht auch langsam). So auch dieses Jahr. Die Kinder waren gut versorgt, wir auf dem Weg nach Zürich. Wir fahren an unserem Ziel vorbei um einen der raren Parkplätze zu erwischen. Es hat erstaunlich wenige Leute am Eingang. Um ehrlich zu sein war da gar niemand. Vor einem Monat habe ich das Ausstellungsdatum irgendwo gelesen und sofort zu Hause in der Agenda eingetragen. Dasselbe Wochenende im November wie jedes Jahr. Meine Argumente Tom gegenüber: „Die haben den Messetermin kurzfristig geändert, das gibt's doch nicht..“ und „ich habe das Datum ganz bestimmt richtig gelesen und mir gemerkt, ich verwechsle doch so was Wichtiges nicht..“, gingen mir langsam aus. Wir haben dann erfahren, dass das Ganze ein Wochenende später stattfindet.

Vielleicht war ich zu ungeduldig… oder vielleicht hätte ich einfach einen dieser gelben kleinen Post-it Zettel benutzen sollen.

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