Samstag, 2. Juni 2012

Es kommt immer anders als man denkt

Da gehen wir nicht hin!
sagte ich als Antwort auf eine Einladung, welche ich kürzlich zur "dreamnight at the zoo" bekam. Im Text zur Einladung hiess es: Immer am ersten Freitag im Juni sollen Kinder und Jugendliche, die infolge ihrer Krankheit oder Behinderung den Zoo nur schwerlich oder überhaupt nicht besuchen können, zusammen mit ihrer Familie einen unbeschwerten Abend im Zoo geniessen. 
Meine Meinung dazu war schnell gemacht. Wieso können nicht alle Kinder zu jeder Zeit in den Zoo? Warum müssen diese Kinder separat und getrennt von den anderen den Zoo besuchen? Warum wird es nicht allen Kindern möglich gemacht einen Zoo jederzeit zu besuchen auch wenn sie getragen oder durch den Park gefahren werden müssen? Nein, da gehen wir nicht hin, meine Meinung stand fest. Eine Freundin, welche ebenfalls eine Einladung für ihren Sohn bekommen hat, hat mich dann überredet, doch teilzunehmen. Sie sieht die Sache wohl etwas pragmatischer: Wenn du schon Gratistickets bekommst, dann geh doch einfach hin! Also habe ich aufgehört über das Wort behindert, über Integration und Separation zu philosophieren (man könnte jetzt noch über artgerechte Tierhaltung nachdenken - aber dann wird es definitiv zu kompliziert...) und so sassen wir am Freitagabend im Auto Richtung Zürich mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch, was uns da wohl erwarten wird. Am Eingang wurden wir schon sehr freundlich empfangen. Yannis bekam zu seiner grossen Freude eine Stempelkarte und durfte an einem Parcours durch den ganzen Zoo teilnehmen. Überall freundliche und strahlende Wärter und Helfer. 
Wir haben grosse(!) und kleine Schlangen gestreichelt. 
Die Schlange musste ich ohne Blitz fotografieren und meine Hand war nicht gerade ruhig.. aber es ist schon faszinierend wie das Tier um den Zoowärter gewickelt war, den hintersten Teil lässig in die Hosentasche gesteckt...  
 
Wir haben Leguane gekitzelt, wunderschöne Schildkröten aus nächster Nähe bewundert, lehrreiche Rätsel gelöst, Gorillas beim Schlafen in ihren selbstgemachten Betten zugeschaut und uns gefreut - gefreut ab der wunderschönen Stimmung an diesem Abend. 
Alles war so unbeschreiblich friedlich. Das lag nicht daran, dass etwas weniger Besucher als sonst dort waren es war etwas anderes. Zoomitarbeitende, freiwillige Helfer, Eltern, Kinder, alle haben sich gefreut und die Augen haben noch etwas mehr gestrahlt als sonst. Alle haben gelacht, gestaunt und waren mit dem Herzen bei der Sache. Das war überall spürbar. Irgendwie magisch.

Ob es die "dreamnight at the zoo" in diesem speziellen Rahmen braucht, weiss ich immer noch nicht aber ich habe für den Moment genug darüber nachgedacht und fand es einfach nur einen wunderschönen Abend. Perfekt wären 365 dreamdays at the zoo...

Auf der Heimfahrt habe ich zu Tom gesagt: Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.
Dahin gehen wir jetzt jedes Mal! 

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